Kaiserswerther feiern Heiligen Suitbertus

31.08.22, 10:30
Sabine Polster
Suitbertus-Schrein

Kaiserswerth. Der Heilige Suitbertus starb vor über 1300 Jahren in Kaiserswerth. Er war als Missionar aus England gekommen und hatte als erster den christlichen Glauben in das Gebiet des heutigen Düsseldorfs gebracht. Für Kaiserswerth hat der Heilige Suitbertus eine besonders große Bedeutung. Der angelsächsische Mönch richtete dort Ende des 7. Jahrhunderts als erster das Kreuz auf, baute Kirche und Missionsstation woraus später dann Kloster und Stift erwuchsen. Seine Gebeine werden seit 1264 im kostbaren Suitbertus-Schrein in der Kaiserswerther Basilika aufbewahrt. 

Hochamt zelebriert Offizial Dr. Peter Fabritz

Mit dem Suitbertusfest am Sonntag, 4. September, gedenken die Kaiserswerther Katholiken des angelsächsischen Mönches sowie Gründer und ersten Abtes des Klosters Kaiserswerth. Die Feierlichkeiten beginnen um 11 Uhr mit dem Hochamt in der St. Suitbertus-Basilika, Suitbertus-Stiftsplatz. Das Hochamt zelebriert Offizial Dr. Peter Fabritz, der oberste kirchliche Richter im Erzbistum Köln. Die musikalische Gestaltung obliegt dem Basilika-Chor St. Suitbertus unter der Leitung von Dr. Manuel Krönung. Im Anschluss findet ein Gemeindetreffen auf dem Suitbertusplatz statt. Um 15 Uhr wird eine Führung in der Basilika angeboten. Von 16 bis 17 Uhr ist das Spee-Archiv, Suitbertus-Stiftsplatz 11, geöffnet. 

Suitbertus-Vesper mit Schrein- und Lichterprozession

Die Suitbertus-Vesper mit Schrein- und Lichterprozession findet um 19.30 Uhr in der St. Suitbertus-Basilika statt. Im Rahmen der Vesper wird Bürgermeister Josef Hinkel eine Kerze am Schrein des Heiligen Suitbertus für die Stadt Düsseldorf entzünden. Die musikalische Gestaltung übernehmen die Choralschola St. Suitbertus und das Bläserensemble Ratingen unter der Leitung von Winfried Kannengießer. In der Vesper wird Schwester Dr. Emmanuela Kohlhaas OSB die Ansprache halten. Zusammen mit anderen Benediktinerinnen wird sie das Kloster St. Katharina in Angermund im September neu besiedeln und so zum ersten Mal nach der Gründung eines Benediktinerklosters durch den Heiligen Suitbert in Kaiserswerth nach 1000 Jahren wieder benediktinisches Leben nach Düsseldorf bringen. Im Anschluss an die Vesper werden die Reliquien des Heiligen Suitbertus im Prozessionsschrein durch die Straßen Kaiserswerths getragen.

Ökumenische Begegnung

Am Freitag, 9. September, sind anlässlich des Suitbertusfestes um 19.30 Uhr alle Interessierten zu einer Ökumenischen Begegnung mit geistlichem Impuls auf dem Suitbertus-Stiftsplatz eingeladen. Der Abend klingt mit einem Umtrunk aus. 

Programm zum Download

Heiliger Suitbertus

Suitbertus wurde im 7. Jahrhundert in England geboren und war ein Schüler des Erzbischofs Egbert von York. Eine Legende erzählt, seine Mutter habe vor der Geburt einen Stern auf sich niederstürzen sehen. Aus diesem Grund ist der Heilige oft mit einem Stern abgebildet. Suitbertus gehört zu den angelsächsischen Missionaren. Er trat dem Benediktinerorden bei und war einer der zwölf Glaubensboten um den Heiligen Willibrord, die 690 ausgeschickt wurden, um in Friesland missionarisch tätig zu sein. Mit der Missionierung brachten die angelsächsischen Missionare nicht nur Religiöses mit sich, sondern auch zivilisatorische Verbesserungen. Die Missionare hatten Bildung und verstanden sich auf die Landwirtschaft. Das bedeutete für die Bevölkerung ungeahnte Hilfe im Alltag, das Leben zu sichern. Pippin der Mittlere schenkte Suitbert eine Rheininsel nahe der fränkisch-sächsischen Grenze. Die Insel bekam später den Namen Kaiserswerth. Suitbert gründete dort ein Benediktinerkloster, es ist das zweite Mönchskloster im Erzbistum Köln und das erste rechtsrheinische. Er stand dem Kloster als Abt vor. Vermutlich am 1. März 713 verstarb er im Kloster Kaiserswerth. Seine Gebeine wurden 1264 erhoben und in einem prächtigen Schrein in der Stiftskirche beigesetzt. An einem 4. September um 810 wurde Suitbert von Papst Leo III. heiliggesprochen. Der Gedenktag ist der 1. März. Außerdem wird im Erzbistum Köln und im Bistum Essen der Tag seiner Heiligsprechung festlich begangen.