"mittwochgespräch": Herbstreihe startet

22.08.24, 14:30
Sabine Polster

Düsseldorf. Die Herbstreihe der „mittwochgespräche“ läutet Leiter Dr. Peter Krawczack mit gleich drei Referentinnen und Referenten ein. Am 28. August sind um 18 Uhr Annette Schavan, Minister Nathanael Liminski und Walid Nakschbandi mit dem Thema „Warum wir auf das Christentum nicht verzichten werden! – Christentum und Demokratie“ Impulsgeber und Gesprächspartnerinnen im Klosterhof des Maxhauses, Schulstraße 11.  

Die ersten Christen wurden „Menschen des Neuen Weges“ genannt. Was ist daraus geworden? Was bedeutet uns das Christentum heute? Welche Rolle spielt die Weltkirche in der globalen Welt? Und warum kann und soll auch heute, in unserer zunehmend säkularen Welt, nicht auf das Christentum verzichtet werden? Über diese spannenden Fragen wollen die Anwesenden miteinander ins Gespräch kommen. Den Anlass dazu bietet ein von Annette Schavan neu herausgegebenes Buch, das den Titel „Pfingsten! Warum wir auf das Christentum nicht verzichten werden“ trägt. 

Zahlreiche Autorinnen und Autoren widmen sich in diesem Band der drängenden Frage, wie die Botschaft des Neuen Testaments neu gelebt und gedacht werden kann. Zum Teil sehr persönliche Einblicke in eigene Pfingsterlebnisse münden in den Wunsch, das vom Pfingstereignis her ein starker Impuls für einen Aufbruch der Christenheit und der christlichen Kirchen ausgehen kann, der sich auch in der Gesellschaft und im gesellschaftlichen Engagement auswirken kann.

Der Beitrag von Minister Nathanael Liminski in diesem Band geht den tiefgreifenden Veränderungen menschlichen Zusammenlebens nach und stellt zentrale Fragen dazu, darunter: Ist der Rückgang institutioneller Bindungen ein Verlust an Gemeinschaft und Halt oder eine Befreiung aus überkommenen Konventionen und Institutionen? Wie schaffen wir es, strukturelle Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Parteien, Vereine, Verbände, Kirchen wieder attraktiver werden und die - allem vorgelagerte - Institution Familie geschützt und gestärkt wird?

Walid Nakschbandi, der Anfang der 80er Jahre als Kind Afghanistan verlassen hat, fokussiert sich in seinem Beitrag „konsequent auf das Verbindende aller Religionen.“

Das Buch „Pfingsten!“ kann am Rande des „mittwochgespräch“ käuflich erworben werden. Aufgrund der drei besonderen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner für das erste „mittwochgespräch“ der Herbstreihe wird der zeitliche Ablauf ein wenig verändert: Von 18 bis zirka 19.30 Uhr gibt es ein moderiertes Gespräch und ab 19.30 Uhr ist abschließend Zeit für Fragen aus dem Plenum.

Für die folgenden Monate sind wieder viele interessante und qualifizierte Referenten eingeladen, die wöchentlich zu aktuellen politischen, religiösen und gesellschaftlichen Themen sprechen werden. Es folgen unter anderem Dr. Daniel Deckers zur Debatte über Suizidassistenz und Suizidprävention (11. September) sowie Pater Paul Rheinbay und Petra Schmitz-Arents zur Zen-Meditation für Christinnen und Christen (25. September). Am 9. Oktober stellt Pierre Stutz sein Buch „Wie ich der wurde, den ich mag“ vor. Darüber hinaus wird mit Dr. Benjamin Limbach (11. Dezember) der Justiz-Minister NRW begrüßt und von Dr. Wolfgang Reuter werden die Anwesenden mit „Liturgien an AndersOrten“ (18. Dezember) auch weihnachtlich eingestimmt.  "Der Versuch des "mittwochgespräch on Tour" wird erst einmal nicht fortgeführt. Die wenigen Rückmeldungen, die es gab, lauteten: im Klosterhof im Maxhaus bleiben. Weiterhin wird es nach dem offiziellen Ende des „mittwochgespräch“ öfters wieder ein Nachgespräch und den Austausch untereinander geben. Dieser Rahmen für vertraute und persönliche Gespräche wird mittlerweile sehr geschätzt", so Dr. Peter Krawczack. 

 

Zu den Referenten

Annette Schavan, Jahrgang 1955, studierte Erziehungswissenschaften, Philosophie und Katholische Theologie in Bonn und Düsseldorf. Nach Tätigkeiten beim Cusanus Werk und als Honorarprofessorin war sie von 2005 bis 2014 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2005 bis 2013 bekleidete sie das Amt der Bundesministerin für Bildung und Forschung. Von Juli 2014 bis Ende Juni 2018 war sie deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl. 

Nathanael Liminski, Jahrgang 1985, studierte Mittelalterliche und Neuere Geschichte, Politikwissenschaften und Staatsrechtslehre in Bonn und an der Pariser Sorbonne. Bis 2017 war er zunächst Fraktionsgeschäftsführer der CDU im Nordrhein-Westfälischen Landtag, danach Chef der Staatskanzlei NRW sowie Medienstaatssekretär. Im Juni 2022 übernahm er das Amt des Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes NRW. Nathanael Liminski ist verheiratet und hat vier Kinder. 

Walid Nakschbandi, Jahrgang 1968, stammt aus Kabul und lebte unter anderem in Indien, dem Iran und Frankreich. Nach seinem Abitur in Solingen studierte er Politik und Jura (erstes Staatsexamen) in Bonn und Berlin. Nach einem Volontariat bei Sat 1 wechselte er zunächst zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und arbeitete für das ZDF. Seit dem 1. Januar 2024 ist er Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW und schreibt für „Der Tagesspiegel“ und die „Süddeutsche Zeitung“. Darüber hinaus lehrt er an der Berliner Universität der Künste.