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Das Sakrament der Eucharistie

Warum feiert die Kirche Eucharistie?

Wer etwas Besonderes zu feiern hat, lädt Freunde und Freundinnen zum Essen ein.

Gemeinsam zu essen und zu trinken stärkt die Verbundenheit und das Verständnis füreinander. Dessen war sich Jesus sicher bewusst, als er am Vorabend seines Todes ein Mahl zur Mitte des kirchlichen Lebens machte.

Aber er wollte mehr als nur ein Zusammensein seiner Jünger. Er selbst wollte als Auferstandener für sie zur Speise werden. Darin sollte deutlich werden, dass die Gemeinschaft der Getauften mit ihm alle unter Menschen mögliche Verbundenheit übertreffen sollte. So wollte er sie immer wieder in seine Hingabe an Gott, den Vater, und in das Leben Gottes hineinnehmen.

Jesu letztes Zusammensein mit seinen Jüngern war ein festliches jüdisches Mahl, das zum Gedächtnis an die Befreiung des Volkes aus der Knechtschaft in Ägypten gehalten wurde.

An diesem Abend vor seinem Leiden hat er aber den Rahmen des Üblichen überschritten. Das Dankgebet über das Brot vor der Hauptmahlzeit und über den Becher mit Wein an deren Ende verbindet er mit einer neuen Deutung: Mein Sterben am Kreuz wird sich als neues, endgültiges Befreiungshandeln Gottes erweisen. Ich werde leben und für die Menschen der Zugang zum ewigen Leben sein. Wenn ihr dieses Brot esst und diesen Wein trinkt, habt ihr in intensiverer Weise Gemeinschaft mit mir, als es je unter Menschen in dieser Zeit sein kann. Denn ich selbst werde in Brot und Wein gegenwärtig sein, wenn ihr so meines Todes und meiner Auferstehung gedenkt.

Was das bedeutete, ist den Jüngern erst aufgegangen, als Jesus ihnen nach seinem Tod in neuer Weise als Lebender erschienen war. Seitdem feiert die Kirche immer wieder das Gedächtnis seines Todes und seiner Auferstehung. Sie nimmt seinem Auftrag gemäß Brot und Wein und spricht darüber ein Dankgebet nach dem Beispiel Jesu. Im Mittelpunkt des Dankes steht aber jetzt er selber und die durch ihn erfolgte Befreiung.

Die ganze Feier – ursprünglich als „Brotbrechen“ bezeichnet – wird danach „Eucharistie“ genannt: Danksagung. Die Gläubigen sind sich sicher, dass Jesus Christus in jener radikalen Offenheit für Gott gegenwärtig wird, mit der er sich am Kreuz geopfert hat. Hier ist - nur im Glauben erkennbar - das zentrale Zeichen der Nähe und Liebe des unergründlichen Gottes, die er in Jesus Christus den Menschen erwiesen hat. Wer dieses Brot isst und diesen Wein trinkt, erneuert die Gemeinschaft mit Christus und mit den anderen in der Kirche. Er lässt sich dankbar in Jesu Hingabe und Offenheit für Gott und die Menschen hineinnehmen.

Gläubige Menschen, Glieder der Kirche, versammeln und sammeln sich vor Gott (Eröffnung). Sie hören auf sein Wort, überliefert in der Heiligen Schrift, und antworten darauf im Gebet (Wortgottesdienst).

Sie erfüllen den Auftrag Jesu und begehen das Gedächtnis seiner Selbsthingabe am Kreuz und seiner Auferstehung: Brot in Hostienform und Wein werden zum Altar gebracht (Gabenbereitung).

Über diese Gaben wird das Dankgebet gesprochen (Hochgebet). Durch das eigens erbetene Wirken des Heiligen Geistes, den Jesus seiner Kirche als Beistand verheißen hat, wird Wirklichkeit, was Jesus beim Letzten Abendmahl gesagt hat: Das ist mein Leib, das ist mein Blut. Brot und Wein werden in ihrem Wesen verwandelt. Sie werden zu Christi Leib und Blut, ohne dass sich an ihrem Aussehen, ihrem Geschmack und ihrer Form etwas ändern würde. Christus selber ist gegenwärtig, wie er sich am Kreuz für das Leben der Welt und die Befreiung der Menschen hingegeben hat und als Auferstandener bleibend für sie da ist. Mit ihm stehen die Gläubigen vor Gott und können sich in die Beziehung Christi zum Vater hineinnehmen lassen.

Das geschieht am deutlichsten in der Kommunion. Im Essen und Trinken erneuern die Gläubigen ihre Gemeinschaft mit Christus und durch ihn untereinander. Als Glieder am Leib Christi, der Kirche, bedürfen sie der Eucharistie als notwendigen „Lebensmittels“. Sie geben Christus Raum, dass er sie und durch sie die Welt, in der sie leben, verwandeln kann.

Die Feier schließt mit dem Segen und der Entlassung der Versammelten.

Die Feiernden sind gläubige Christen, die durch die Taufe dazu befähigt und durch die Kirche zur vollen Teilnahme an der Eucharistie zugelassen sind.

Die Leitung ist dem Priester vorbehalten. Er ist in der Priesterweihe durch den Dienst der Kirche von Christus dazu bestellt worden, ihn in dieser Feier zu repräsentieren.

Seit der Zeit der Apostel ist es für die Kirche selbstverständlich, dass der Auferstehungstag, der Sonntag, nur durch die Feier von Tod und Auferstehung Jesu in der von ihm gestifteten Weise angemessen begangen werden kann. Sonntag und Eucharistiefeier gehören zusammen.

Unter den Sonntagen ragt noch einmal der jährliche Gedenktag der Auferstehung, der Ostertag, mit seiner nächtlichen Eucharistiefeier besonders hervor. Auch zu allen anderen Festtagen gehört die Eucharistie und natürlich zum Gedenktag ihrer Stiftung, dem Gründonnerstag. Darüber hinaus wird sie bei besonderen Anlässen und in vielen Kirchen auch täglich gefeiert.

Eine besondere Feier ist der Gottesdienst, in dem junge Christen nach einer Vorbereitungszeit zum ersten Mal an der heiligen Kommunion teilnehmen. Denn die getauften jungen Christen (in der Regel im dritten Schuljahr) werden nun in die Tischgemeinschaft aufgenommen. Die festliche Stimmung drückt sich in festlicher Kleidung oder weißen Gewändern aus.

Die Anmeldung zur Vorbereitung auf die erste Heilige Kommunion erfolgt über die Pfarrbüros. In der Regel werden die katholischen Kinder in den dritten Klassen angeschrieben und zur Teilnahme an der Vorbereitung eingeladen.

Für manche ungetauften Kinder ist die Anmeldung ihrer Klassenkameraden zur Vorbereitung auf die Erstkommunion Anlass, mit Zustimmung ihrer Eltern um die Taufe zu bitten. Die Hinführung zur Taufe kann dann mit der Kommunionvorbereitung verbunden werden.

Wenn Erwachsene getauft werden, empfangen sie in derselben Feier auch die Firmung und die Eucharistie, da diese drei Sakramente die Eingliederungssakramente sind.

Katholischer Gemeindeverband

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